Hier sieht man Bärentraubenblätter, diese werden bei Harnwegserkrankungen eingesetzt.© A.Bartsch/ S&B

Bärentraube

Arctostaphylos uva-ursi

Zu ihrem Namen kam die Bärentraube vermutlich aufgrund der Tatsache, dass Bären den Geschmack der Früchte so lieben. Für uns Menschen spielt die Pflanze besonders in der Behandlung von akuten Harnwegsinfekten eine zentrale Rolle. Ihre Blätter wirken antibakteriell und helfen bei unkomplizierter Blasenentzündung.

Herkunft und Botanik

Die Echte Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi) gehört zur Familie der Heidekrautgewächse. Ihre reich verzweigten Äste breiten sich bodennah aus und die weißlich-rosaroten Blüten ordnen sich glockenförmig an. Die Früchte treten als rote Beeren hervor und schmecken mehlig. Nahe Verwandte ist z.B. die Preiselbeere. Bereits im 13. Jahrhundert wurde der immergrüne Zwergstrauch mit den roten Beeren in englischen Kräuterbüchern erwähnt. Beheimatet ist die Bärentraube vor allem in Kanada, den Alpen und südlichen Mittelgebirgen sowie in Nord- und Osteuropa, wo sie in Moorgebieten, Nadelwäldern und auf Heiden wild wächst.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Medizinisch verwendet wird meist der Trockenextrakt aus den Blättern der Bärentraube. Der Trockenextrakt der Bärentraubenblätter tötet die Bakterien ab und verhindert zudem, dass sich die Bakterien in der Schleimhaut festsetzen und vermehren können. Ausschlaggebend ist der enthaltene Wirkstoff Arbutin, ein Prodrug. Der Wirkstoff ist zunächst inaktiv und wird nach seiner Verstoffwechslung erst im Bakterium durch enzymatische Spaltung in seine aktive Wirkform (Hydrochinon) überführt, die die Bakterien abtötet. Neben dem Arbutin stecken reichlich Gerbstoffe und Flavonoide in den Blättern, die verhindern, dass sich Bakterien in der Blasenschleimhaut festsetzen und vermehren. Ursprünglich wurden die getrockneten Bärentraubenblätter lediglich als Teezubereitung bei Harnwegsinfekten eingesetzt. Allerdings sind Tees starken Schwankungen des Wirkstoffgehalts unterworfen, in aller Regel zu niedrig dosiert und die Gerbstoffe des Bärentraubenblättertees verleihen ihm einen unangenehmen Geschmack. Im Laufe der Jahre wurde der Wirkstoff weiter entwickelt und 1955 kam das erste Fertigarzneimittel auf den Markt.

Anwendungsgebiete

Aufgrund seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung lindert die Bärentraube die Beschwerden bei akuten, entzündlichen Harnwegserkrankungen schnell. Sie fördert die Regeneration der entzündeten Schleimhaut und tötet die für den Harnwegsinfekt ursächlichen Bakterien effizient ab. Die Schmerzen beim Wasserlassen bessern sich rasch. In den meisten Fällen kann so bei einer unkomplizierten Blasenentzündung auf ein Antibiotikum verzichtet werden.

EXTRA: Die besten Kombinationen

Bei einer Reizblase, z.B. als Folge von Harnwegsinfekten, hilft die Bärentraube in Verbindung mit Echter Goldrute. Die beiden Heilpflanzen ergänzen sich perfekt in ihrer Wirkung, sodass sich die gereizte Blase schnell wieder beruhigt und die Schmerzen effektiv gelindert werden.