Hier sieht man den Weißdorn (Crataegus)© Ian Francis/ shutterstock

Weißdorn

Crataegus

Um diese Heilpflanze ranken sich vielerlei mystische und rituelle Gerüchte aus ganz unterschiedlichen Epochen der Zeit. Früher gingen die Menschen beispielsweise davon aus, dass Weißdorn Geister abwehren und vor Verhexungen schützen kann.

Seine Karriere als Heilpflanze begann in Europa allerdings erst in der Antike. Zunächst wurde Weißdorn als Mittel gegen Schlangenbisse und Durchfall eingesetzt, bis dann im 14. Jahrhundert endlich seine positiven Wirkungen auf Herz, Kreislauf und Nerven entdeckt wurden. Die traditionelle Chinesische Medizin und die Indianer waren den Europäern einen Schritt voraus, sie setzten ihn schon sehr viel früher zur Kräftigung des Herzens ein.

Herkunft und Botanik

Weißdorn zählt zu den Rosengewächsen und ist z.B. mit dem Pfirsich verwandt. Er ist ein sparriger Strauch, mit den für diese Pflanzen-Familie typischen Blüten mit fünf Blättern und Dornen an den Ästen. Aus den weißen Blüten entwickeln sich im Herbst leuchtend rote Früchte. Blütezeit ist im Mai und Juni. Die Pflanze gedeiht in ganz Europa bevorzugt an Waldrändern, auf Wiesen und in Weinbergen. Sie kann bis zu acht Meter hoch werden.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Die wirksamen Inhaltsstoffe des Weißdorns kommen in den Blättern und Blüten vor. Sie enthalten spezielle sekundäre Pflanzenstoffe (Procyanidine) sowie Flavonoide. Besonders die Procyanidine führen zu einem gesteigerten Blutfluss in den Herzkranzgefäßen und damit zu einer verbesserten Durchblutung des Herzmuskels. In der Folge verstärkt sich die Schlagkraft, das Herz wird also leistungsfähiger, und es kommt nicht so schnell zu Herzrasen.

Anwendungsgebiete

Weißdorn wird bei nachlassender Herzleistung angewendet, genauer: zur unterstützenden Behandlung bei Herzinsuffizienz im Stadium II. Fertigarzneimittel enthalten üblicherweise nur den Einzelextrakt aus Weißdornblättern und –blüten.