Hier sieht man die virginische Zaubernuss (Hamamelis).© Forsythia/ fotolia

Zaubernuss

Hamamelis

Die Virginische Zaubernuss, im lateinischen Hamamelis genannt, kann zwar nicht zaubern, ihre heilende Wirkung wird in der Medizin aber seit Jahrhunderten sehr geschätzt: Die Heilpflanze hat sich bereits in der indianischen Heilkunde bewährt und mittlerweile auch den Weg in die moderne Wissenschaft gefunden. Aus medizinischer Sicht sind ihre entzündungshemmenden und Juckreiz lindernden Eigenschaften hervorzuheben.

Herkunft und Botanik

Die virginische Zaubernuss ist ein Strauch, der bis zu sieben Meter hoch werden kann. Sie gehört zu den Zaubernussgewächsen und ist im Osten Nordamerikas beheimatet. Das Besondere an der Zaubernuss: Die Früchte bilden sich vor den Blüten. Bereits im Sommer entwickeln sich die Früchte, die eine eiförmige holzige Kapsel bilden. Irgendwann platzen diese Kapseln mit einem Knall und es schießen zwei schwarze Samen heraus. Erst im Herbst sieht man dann die länglichen, gelben Blüten. Sie sind wechselständig angeordnet und befinden sich in den Blattachseln. Während der Blütezeit von April bis Mai entwickeln sich schmale Zäpfchen mit holzigen Schuppen.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Bei der Zaubernuss stecken die heilenden Kräfte in der Rinde und in den Blättern. Beide Pflanzenteile enthalten Gerbstoffe – in der Rinde vom Typ Tannin, in den Blättern vom Catechin-Typen – und ätherisches Öl. Zaubernuss lindert Juckreiz auf der Haut und hilft gegen Entzündungen. Bei der Anwendung als Salbe oder Creme können leichte Blutungen gestoppt und die natürliche Wundheilung gefördert werden.

Anwendungsgebiete

Aufgrund seines Wirkprofils kommt Hamamelis bei ganz unterschiedlichen Krankheitsbildern zum Einsatz. Der Wirkstoff wird vorwiegend in Form von Salben, Cremes, Lösungen oder Zäpfchen aufbereitet. Seine juckreiz- und entzündungshemmenden Eigenschaften werden beispielsweise gegen die typischen Beschwerden bei Hämorrhoidalleiden und oberflächlichen Venenerkrankungen eingesetzt. Auch juckende Hautausschläge oder Insektenstiche lassen sich durch den Extrakt der Zaubernuss mildern. Im gynäkologischen Bereich wird sie gegen Scheidentrockenheit besonders während der Wechseljahre angewandt. Als Gurgellösung hilft Hamamelis die gereizte Mund- und Rachenschleimhaut zu heilen.