Hier sieht man den Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) die schon lange bei PMS genommen wird.© Supitchamcadam/fotolia

Mönchspfeffer

Vitex agnus-castus

Mönchspfeffer, auch Keuschlamm genannt, ist ein Heilkraut, das insbesondere bei Frauenkrankheiten hilft. Extrakte der Pflanze helfen gegen typisch weibliche Beschwerden wie das Prämenstruelle Syndrom (PMS), unregelmäßigen Menstruationszyklus und Mastodynie (schmerzhaftes Brustspannen).

Den Namen hat der Mönchspfeffer übrigens in der Tat von den Mönchen. Früher dachte man, dass die Einnahme die sexuelle Lust mindert, weshalb Mönche und Nonnen die Früchte aßen. Und da diese Pfeffer vom Aussehen her ähneln, bürgerte sich mit der Zeit der Name „Mönchspfeffer“ ein.

Herkunft und Botanik

Der Mönchspfeffer gehört zu den Eisenkrautgewächsen. Sein Verbreitungsgebiet reicht vom Mittelmeerraum bis nach Indien, wo er an Flussufern und in Küstennähe wächst. Der Strauch kann drei bis fünf Meter hoch werden. Die langen, schmalen Fliederblätter sehen von oben „normal“ dunkelgrün aus, während die Unterseite weißfilzig behaart ist. Die kleinen Blüten sitzen dicht am Stängel und erscheinen bläulich, rosa oder violett. Zu sehen sind sie von Juni bis September. Die Frucht ist eine dunkle, kugelförmige Steinbeere.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Für die Arzneimittelherstellung werden die Früchte der Pflanze verwendet. Aus ihnen werden die wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffe ätherisches Öl, Iridoide, Diterpene, Flavonoide und Gerbstoff gewonnen. Diese Zusammensetzung setzt direkt an der Schaltzentrale der hormonellen Zyklussteuerung im Gehirn an, indem sie die erhöhte Ausschüttung des Hormons Prolaktin verringert. Die typischen körperlichen, aber auch seelischen PMS-Beschwerden können so entscheidend gebessert werden. Auch Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden und unter typischen Beschwerden leiden, können womöglich von der Heilpflanze profitieren. Allerdings fehlen bislang wissenschaftliche Beweise, die eine solche Wirkung belegen.

Anwendungsgebiete

Aufgrund des Wirkprofils kommt dem Mönchspfeffer in der Gynäkologie eine wichtige Rolle zu. Er wird vor allem bei typischen Beschwerden des Prämenstruellen Syndroms (PMS), unregelmäßigem Monatszyklus sowie Mastodynie (schmerzhaftes Brustspannen) eingesetzt.