Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)© milea/Shutterstock

Gemeine Schafgarbe

Achillea millefolium

Nur wenige Heilpflanzen sind in der Heilkunde so vielseitig und wirksam einsetzbar wie die Schafgarbe. Sowohl äußerlich, als auch innerlich kann sie bei verschiedenen Krankheitsbildern ihre heilsame Wirkung entfalten und so Linderung verschaffen.

Das wussten bereits die Griechen in der Antike, die die Schafgarbe vor allem aufgrund ihrer blutstillenden Eigenschaft schätzten, um Verletzungen zu behandeln. In Kräuterbüchern des Mittelalters ist sie als Heilkraut ebenso zu finden. Hildegard von Bingen beispielsweise empfahl damit die unterstützende Behandlung von Geschwüren und Wunden.

Herkunft und Botanik

Schafgarben sind sogenannte Kosmopoliten, da ihr Lebensraum – aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit – über weite Teile der Erde verbreitet ist. Die Pflanze wird bis zu 60 cm hoch, besitzt einen aufrechten Stengel sowie zierlich wirkende, wechselständige, gefiederte Blätter und zumeist weiße Blüten, die einen angenehmen Duft verbreiten. Häufig wächst sie wild auf Wiesen, Weiden, Acker- oder Waldrändern, wird aber aufgrund ihrer großen Bedeutung als Heilpflanze in vielen Ländern auch professionell kultiviert. Der Familie der Korbblütler zugehörig ist sie mit typischen Wildkräutern wie Löwenzahn, Arnika und Wermut verwandt. Ihre Blütezeit ist zwischen Juni und Oktober.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Als Arznei kommt – bis auf die Wurzel – das ganze Kraut zum Einsatz, aus dem als Wirkstoffe ätherische Öle, Flavonoide und Gerbstoffe medizinische Verwendung finden. Darüber hinaus enthält Scharfgabe Anteile an Salicylaten bzw. Salicylsäure, die vor allem schmerzstillende Wirkung bieten. Aufgrund der vorgenannten Inhaltstoffe verfügt die Schafgarbe über schleimlösende, verdauungsfördernde, wundheilende, krampflösende, antibakterielle sowie schmerzlindernde Eigenschaften und ist damit für viele Krankheiten und Beschwerden ein wirksamer natürlicher Helfer. Dargereicht wird das Kraut als Tee, Tinktur, Umschlag oder auch als Badezusatz (z.B. bei chronischem Beckenleiden von Frauen).

Anwendungsgebiete

In Form von Tee oder alkoholischen Extrakten ist die Schafgarbe sinnvoll zur Therapie von leichten, krampfartigen Bauschmerzen, Durchfall, Entzündungen im Magen-Darmbereich, bei Völlegefühl, Blähungen, Appetitlosigkeit und leichteren Gallenproblemen einsetzbar. Für die äußerliche Anwendung hilft die Pflanze bei entzündeter Haut, Schleimhauterkrankungen und als Wundheilmittel, das sogar bei eitrigen Wunden, Geschwüren oder Blutergüssen in der Volksmedizin Verwendung findet. Aufgrund der krampflösenden und zusammenziehenden Wirkung setzt auch die Frauenheilkunde bei Menstruationsund Wechseljahresbeschwerden auf die Schafgarbe.